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Kaffee gefällig?

Eigentlich ist die Tasse Kaffee ja eine rein private Sache. Aber manchmal schweifen die Gedanken aber dann schon ins Büro...

Ich sitze gerade mal wieder mal bei einer so guten Tasse privaten Kaffees und mache mir so meine Gedanken über...

... über die Diskussion und die Vorwürfe um den Bau eines Schießstandes bzw. Ausbildungszentrums in Mornshausen/S.

Im Hinterländer Anzeiger vom 03. Mai 2025 habe ich von den Vorwürfen der Gegner des Ausbildungszentrums und vom Ortsbeirat Mornshausen gelesen. Man hätte eher informieren müssen.

Grundsätzlich wirft man zudem der Jägervereinigung Hinterland (JV) vor, die Unwahrheit gesagt zu haben. Aber man sollte dann bitte auch selbst bei der Wahrheit bleiben.

 

Dem Magistrat wird von Herrn Scheld (Sprecher der Interessengruppe gegen Schießlärm) vorgeworfen, er habe erst 14 Monate nach Eingang des Antrages der Jägervereinigung Hinterland den Ortsbeirat informiert. Das ist bewust oder unbewusst absolut unwahr. Daher hier die Historie.

Ich war seit Oktober 2023 ja mehrere Monate gesundheitlich außer Gefecht gesetzt gewesen und konnte erst im Februar 2024 wieder mit dem Dienst beginnen. Bis dahin war die Idee eines Schießstandes zu bauen noch gar nicht in Gladenbach angekommen - da hatte man sich noch intensiv in Steinperf um das Projekt bemüht. Ein Blich in das Archiv des Hinterländer Anzeigers und der Oberhessischen Presse hilft da weiter.
Im Mai und November 2022 wird in Zeitungsberichten von dem Ansinnen der Jägervereinigung berichtet, auf dem ehemaligen Sportplatz in Steinperf das Schieß- u. Ausbildungszentrum zu errichten. Der Vorsitzende der Jägervereinigung wird  am 18.11.2022 zitiert: "Der Sportplatz in Steinperf ist in unserer Region der optimale Standort, der ausgewählt werden könnte". Und am 24. März 2024 (!!) schreibt der Hinterländer Anzeiger in einem Bericht, dass man bei der Realisierung des Projektes in Steinperf noch nicht weitergekommen sei: 

"Was wird aus dem Sportplatz in Steinperf titelt der Artikel.

Seit Längerem gibt es Überlegungen, den Sportplatz in Steinperf nicht mehr für sportliche Zwecke zu nutzen. Vorangekommen sind die Pläne aber wohl noch nicht. 

Hat das Sportplatzgelände in Steinperf eine Zukunft als Schießanlage für die heimischen Jäger? Ist es ein guter Platz, um eine Photovoltaik-Anlage zu errichten? Oder hat gar der FSV Steinperf, dem es in Erbpacht gehört, ganz andere Ideen, das Gelände künftig zu nutzen? Die Gemeindevertreter konnten in ihrer jüngsten Sitzung am Donnerstag keine Antworten auf diese Fragen finden. Fakt ist: Die Hinterländer Jägervereinigung hat schon vor Jahren mit Sportlern und Gemeinde das Gespräch gesucht, um zu überlegen, ob sich dort oben am Rande des Steinbuchs eine Schießanlage errichten ließe, auf der vor allem Hinterländer Jäger trainieren können. Fakt ist auch: Die Bürgerliste Steffenberg hatte angeregt, ebenfalls vor geraumer Zeit, auszuloten, ob sich das Gelände für eine Photovoltaik-Anlage eignet...."

 

Was geschah in 2024 ?

 

Es ist also davon auszugehen, dass mindestens zu diesem Zeitpunkt (24. März 2024) noch das Interesse der Jägervereinigung Hinterland an einem Standort in Steinperf bestand. Gladenbach ist erst später ins Gespräch gekommen.

Während eines Termins zur Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest im Juni 2024 (also 3 Monate nach dem letzten Zeitungsbericht über das Zentrum in Steinperf) wurde dann auch das Thema eines Ausbildungszentrums in Gladenbach angesprochen. Ich glaube, da habe ich auch erstmals von den Ideen eines Standortes in Gladenbach bzw. eines Stadtteils von Gladenbach erfahren. Ob man sich das denn vorstellen könne. Ich konnte mir das schon vorstellen. Zumindest nach den ersten Informationen, die ich da erhielt.
Im August 2024 hatte dann ein weiteres Gespräch stattgefunden, in dem der JV u.a. mitgeteilt wurde, dass man seitens der JV einen Planer konsultieren müsse, der die notwendigen Schritte eruiert, vorprüft und zu Papier bringt. Und in einem Antrag an den Magistrat formuliert, was man konkret wo haben möchte und der einen Aufstellungsbeschluss (der erste (satzungsmäßig aber unverbindliche) Schritt einer rd. 2-3 Jahre dauernden Bauleitplanung) beinhaltet. Nur- ohne einen Aufstellungsbeschluss beginnt kein Verfahren. Der Planer soll klären, wie man denn da rechtlich sauber vorgehen müsse, wenn in einem bisher noch unbeplanten Bereich ein solches Zentrum gebaut werden soll.  Welche Planungsschritte da durchgeführt werden müssen. Regionalplanung? Landschaftsplanung? Flächennutzungsplan und Bebauungsplan?

Was alles notwendig ist, das hat der Planer im Bau- u. Planungsausschuss am 26. März 2025 der zahlreich erschienen Öffentlichkeit und den Stadtverordneten erläutert. Wann konkret der Planer von der JV beauftragt wurde, der sich mit der bauleitplanerischen Thematik befassen soll, ist mir nicht bekannt. Aber:

Am 31. Oktober 2024 fand nach meinem Kalender ein weiteres Abstimmungsgespräch statt. Hier war dann auch der von der JV beauftragte Planer anwesend. Das weitere Vorgehen wurde nun auch mit dem Planer besprochen. Und das ein entsprechender Antrag an dem Magistrat gestellt werden müsse, damit der Verfahrensgang eröffnet wird. Aus diesem Antrag muss dann von der Verwaltung eine Beschlussvorlage erstellt werden. Irgendwo zwischen August und Oktober wurde dann wohl der Planer von der JV beauftragt.

 

Was geschah in 2025 ?

 

Mit Datum vom 13. Januar 2025 wird dann dieser o.g. Antrag durch die Jägervereinigung beim Magistrat der Stadt Gladenbach schriftlich gestellt.

 

Bereits vor der dazu notwendigen Beschlussfassung zum o.g. Antrag im Magistrat wurden am 13. Februar 2025 die Vorsitzenden der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung und der Ortsvorsteher von Mornshausen zu dieser Thematik ins Haus des Gastes zu einer nicht öffentlichen Besprechung mit der Jägervereinigung Hinterland zur Vorstellung des Projektes eingeladen. 

 

Der Magistrat hat sich mit der Vorlage (erst) am 17. Februar 2025 befasst, diese Vorlage beschlossen und somit an den zuständigen Bau- und Planungsausschuss (26. März 2025) und die Stadtverordnetenversammlung (wäre der 03. April 2025 gewesen) zur Beschlussfassung weitergeleitet. Wichtig: Mit diesem Beschluss würde lediglich die Aufstellung der notwendigen und konkretisierenden Pläne, Gutachten usw. beschlossen - dies ist keine Genehmigung des Baues. So richtig konkret lagen noch keine (Bau-)Pläne vor. Das ist aber auch verständlich. Das alles wird erst erstellt, wenn geklärt ist, ob man eine solche Planung überhaupt haben möchte. Die Stadtverordnetenversammlung ist bis zum Satzungsbeschluss jederzeit "Herr des Verfahrens" und kann jederzeit auch einen Schlussstrich unter das Projekt ziehen. Auf Risiko des Vorhabenträgers (Jägervereinigung). Die Zusage der Übernahme aller Kosten beinhaltet kein Anspruch auf eine erfolgreichen Satzungsbeschluss.

 

Am 18. März 2025 hat sich der Ortsbeirat Mornshausen in einer öffentlichen Sitzung mit dem Schießstand unter Tagesordnungspunkt 3 im Dorfgemeinschaftshaus befasst. Die JV war ebenfalls anwesend und hat das Projekt vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung offenbar noch positiv für das Projekt. Jedenfalls berichtet der Hinterländer Anzeiger in der Ausgabe vom 03. Mai 2025,  "befürworteten am Ende eine Mehrheit der anwesenden Bürger und auch der Ortsbeirat selbst das Vorhaben". Diese Sichtweise habe sich aktuell aber gedreht.

 

Der Bau- und Planungsausschuss hat sich dann in einer öffentlichen Sitzung am 26. März 2025 mit der Thematik befasst.  Die Sitzung war von zahlreichen Gegnern der Anlage, überwiegend aus dem betroffenen Stadtteil besucht worden.

 

Um niemanden zu "überfahren" habe ich im Namen des Magistrates den für den 03. April 2025 vorgesehenen Tagesordnungspunkt dann in der Stadtverordnetenversammlung zurückgezogen und dies bereits dem Stadtverordnetenvorsteher im Vorfeld mitgeteilt.

 

Vereinbart ist nun erst einmal eine Informationsveranstaltung der Jägervereinigung zur geplanten Anlage.  Diese wurde mir gegenüber auch zugesagt, aber noch nicht terminiert.

Sollte sich die Jägervereinigung nicht von dem Projekt in Gladenbach (und damit auch den Antrag) zurückziehen, dann wird die Stadtverordnetenversammlung darüber zu befinden haben, wie es weitergeht. Würde sie den Aufstellungsbeschluss nicht mehrheitlich fassen, sondern ablehnen, dann wäre das Projekt an dieser Stelle beendigt.

 

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Am 28. April 2025 hatten sich rd. 100 Bürgerinnen und Bürger vor dem Rathaus versammelt, um dem Stadtverordnetenvorsteher Roland Petri eine Petition mit dem Appell an die Stadtverordneten versehen, dass Projekt in der Gemarkung Mornshausen zu stoppen. Unterzeichnet wurde die Petition von 758 Bürgerinnen und Bürgern aus Mornshausen, Rüchenbach, Lohra-Nanzhausen und Lohra-Wüsteburg.

(Quelle hierzu: Homepage Interessengruppe Mornshausen ohne Schießlärm)

 

Gladenbach, 09. Mai 2025

... über anonyme Briefe an das Rathaus

Das ist ein Screenshot aus dem Amtsblatt der Stadt Gladenbach, worauf auf  die anonymen Briefe oder Anzeigen, die die Vverwaltung immer wieder erreichen, eingegangen wird. Gerade gestern war auch wieder so ein Pamphlet in der Post.

 

Hier, auf meiner privaten Seiten, kann ich das ja mal anders formulieren, als ich es im Amtsblatt ausgedrückt habe. Vielleicht trifft's das besser:

Wenn einem etwas nicht passt, wenn jemand ein angebliches Fehlverhalten melden möchte oder irgendetwas ähnliches: Habt doch bitte den Arsch in der Hose und nennt euren Namen oder eine Telefonnummer, wo man auch mal beim anonymen Verfasser nachfassen kann. Und auf Gerüchte gebe ich zumindest gar nichts. Die Stadt Gladenbach hat Null Chance, etwas klarzustellen, zu beantworten oder nachzufragen. Alles bleibt im luftleeren Raum. Das ist Mist!

Gladenbach, 21. März 2025

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© Peter Kremer, Gladenbach 2025